Umfrage zum Vertrauen in Österreichs Medien

Neue Untersuchung von „Das Zielgruppen Büro“

Das Vertrauen in Österreichs Medien ist beschädigt, die Sorge in der Bevölkerung um deren Unabhängigkeit groß. Das zeigt eine neue Umfrage von „Das Zielgruppen Büro“ im Vorfeld der Stakeholder-Klausur, die Mitte November 2025 von der Initiative „Ein Versprechen für die Republik“ und der DATUM STIFTUNG veranstaltet wird.

Für die repräsentative Studie wurden 1.000 in Österreich lebende Personen ab 16 Jahren von 29. September bis 6. Oktober 2025 online befragt. 42 Prozent der Teilnehmer:innen stimmen voll oder eher zu, den meisten Medien in Österreich zu vertrauen. Allerdings sorgen sich rund zwei Drittel um den professionellen Journalismus angesichts gekürzter Budgets, sinkenden Abozahlen, dem Abbau von Arbeitsplätzen und Druck auf professionelle Journalist:innen.

Eine deutliche Mehrheit der Umfrageteilnehmer von 70 Prozent macht sich Sorgen über die Unabhängigkeit der österreichischen Medien. Und nur 24 Prozent stimmen ganz oder eher der Aussage zu, dass die meisten Medien in Österreich frei von politischer Einflussnahme seien. Dass unabhängig von wirtschaftlichen Interessen berichtet wird, bejahen bloß 34 Prozent.

Besonders drastisch fällt der Befund in puncto Inserate aus: Dass Medien und Berichterstattung in Österreich durch Inseratenvergabe beeinflusst werden, meinen sieben von zehn Befragten. Drei Viertel bejahen, dass diese Beeinflussung insbesondere durch die Politik erfolge. 71 Prozent meinen, die Politik müsse Maßnahmen ergreifen, um die Unabhängigkeit der Medien zu stärken, doch nur 46 Prozent wollen, dass sie dafür auch Geld in die Hand nimmt.

Die Umfrageergebnisse sollen als Diskussionsgrundlage für die zweitägige Konferenz „Acht Tische für die Vierte Gewalt“ dienen. Dafür kommen Mitte November insgesamt 64 Vertreter:innen aus Bereichen wie Medienmanagement, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft zusammen. Ziel ist es, die Zukunft der Medienlandschaft neu zu denken und Visionen und konkrete Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung und Absicherung der Medienförderung zu erarbeiten. Die Ergebnisse werden im Anschluss veröffentlicht. (APA; red)